Seit gut zwei Wochen ist in Japan der Nintendo DSi auf dem Markt. Zeit also für ein ausgiebigen Test-Bericht. Fangen wir mit der besten Nachricht an: Man muss nicht zwangsläufig darauf warten, dass der Nintendo DSi in Deutschland bzw. Europa sein Release feiert. Stört es einen nicht weiter mit der japanischen DSi Version zu spielen, kann bereits jetzt über asiatische Importhändler den DSi erwerben. Andernfalls muss man sich, zugegeben etwas vage ausgedrückt, bis Frühjahr 2009 gedulden. Was die japanische Version angeht, sei noch erwähnt, dass die deutschen DS-Module laut Golem problemlos gestartet werden können. Lediglich der alte Opera-Browser für den Nintendo DS und das aus der Homebrew-Szene bekannte Cyclo-DS-Modul verweigerte den Dienst. (Mehr zum Thema Nintendo DSi und Homebrew siehe Nintendo DSi Hacked: Hallo Welt). Nun zu den Unterschieden zwischen DS, DS Lite und DSi.
Für viele DS-Fans äußerst ärgerlich, ist die Tatsache, dass der neue Nintendo DSi nicht mehr mit einem Gameboy-Advance-Modul-Schacht ausgestattet ist. An seine Stelle tritt ein SD-Karten-Steckplatz, welche übrigens auch SDHC-Karten zu lesen vermag. Auf die Beschwerden der DS-Fans hinsichtlich des fehlenden Gameboy-Advance-Schachtes hin, verwies Nintendo auf den neu ins Leben gerufenden DSi-Shop. Hier sollen mit dem GBA-vergleichbare Spiele angeboten werden. Dass dies für all jene, die über eine große GBA-Spiele-Sammlung verfügen, nur ein kleiner Trost sein wird, liegt auf der Hand.
Die DSi-Kameras & Foto-Software
Eines der sicherlich am meisten diskutierten Features sind die beiden integrierten Kameras des Nintendo DSi. Positioniert sind diese am Gelenk an der DSi-Innenseite und die andere an der Außenseite der Konsole. Infos über die Verwertung der beiden Kameras in neuen DS Spielen sind bis dato noch relativ rar (mehr dazu siehe Life Rhythm: Mii-Figuren erobern den DSi). Sicher ist jedoch, dass die Kameras für die neue Foto-Software des Nintendo DSi benutzt werden können. Mit Hilfe der Kameras kann der DSi beispielsweise Gesichter erkennen, diese verändern und anschließend abspeichern. Ist einem danach, kann man die veränderten Bilder von seiner Freundin zum Beispiel als Hintergrundbild auf dem DSi abspeichern.
Der Nintendo DSi als Musik-Player
Warum der umständliche Name Musik-Player und nicht MP3-Player? Nun, das liegt daran, dass der Nintendo DSi allem Anschein nach keine MP3s abspielen kann. Dafür spielt der DSi MP4-Dateien, die AAC-codiert sind ab. Seltsam, warum Nintendo gerade das am meist verbreitetste Musik-Format verschmäht. Naja, möchte man seine MP3-Sammlung also per DSi hören, sollte man zuvor die MP3s in MP4s umwandeln und anschließend das Ganze auf eine SD-Karte abspeichern. Dass der Fokus beim DSi nicht gerade auf seiner Musik-Player-tauglichkeit liegt, merkt man spätestens nach dem man das erste Mal seine mit Musik beladene SD-Karte eingeschoben hat. Unerträglich lange dauert es, bis die Musik-Software des DSi die Tracks eingelesen hat. Das Blöde: Diesen Vorgang muss man nach jedem Start neu über sich ergehen lassen. Hier sollte sich Nintendo definitiv etwas einfallen lassen. Die Alternative: Man füllt große SD-Karten nicht randvoll mit Musik. Ach ja, ähnlich wie die Bildbearbeitungs-Software des DS, bietet auch die Musik-Software allerlei Spielereien. Je nach Bedarf kann man die Tracks schneller oder langsamer pitchen, via Schultertasten Instrumente einspielen oder den Ton in Mario-Sound umändern. Hat man keine Lust mehr auf Musik, schließt man ganz einfach den DSi. Ausnahme: Man hat Kopfhörer angeschlossen. Dann läuft der Sound logischerweise weiter. Andernfalls müsste man ja auch mit geöffnetem DSi in der Hosentasche umherlaufen, um Sound zu bekommen
Maße, Knöpfe und Displays des DSi
Ähnlich wie in der Fernseher- und Monitor-Welt gilt auch bei den Handheld-Konsolen: Je größer das Display, desto größer die Freude auf Seiten der Nutzer. Dieses Motto schien Nintendo bei der Entwicklung des DSi berücksichtigt zu haben. Die DSi-Displays sind wesentlich größer als die seiner Vorgänger (+ 8 mm²). Die Ausmaße des gesamten Nintendo DSi hingegen schrumpften. Im Vergleich zum DS Lite wurden noch mal 25 Millimeter gut gemacht. In der Breite legte der DSi hingegen um 50 mm zu. Das Gewicht ist nahezu unverändert. Der DSi ist 2 Gramm leichter als der DS Lite.
Was die Knöpfe des DSi angeht, wird die Lautstärkeregelung nun nicht mehr wie gehabt über einen Schieberegler, sondern mit Hilfe von einem Plus- und einem Minus-Button, getätigt. Die Lautstärke „erfühlen" geht also demnach nicht mehr. Ein Blick aufs DSi-Display schafft jedoch Abhilfe. Dort wird die Lautstärke beim Betätigen der Buttons angezeigt.
Der DSi-Akku
Das Laden des Akkus dauert knapp drei Stunden. Bei normalen Gebrauch hält der DSi im Folgenden rund doppelt so lange. Abhängig davon, wie oft man den DSi aus- und wieder anschaltet, wie laut man die Musik aufdreht usw. kann die Akku-Laufzeit natürlich noch etwas nach oben und unten variieren.
Mit dem DSi ins WPA-verschlüsselte WLAN-Netz
Anders wie der Vorgänger braucht man mit dem DSi mit Blick auf einen Ausflug ins WLAN-Netz keine Bedenken hinsichtlich der Sicherheit haben. Der DSi ist sowohl mit der TKIP-Verschlüsselung als auch der AES-Kodierung ausgestattet. Ist der DSi „On" kann man direkt auf den DSi-Shop zugreifen und sich zum Beispiel den kostenlosen Opera-Browser ziehen. Dieser wurde übrigens ebenfalls aufpoliert. Anstatt der 8.5er Version steht im DSi-Shop der Opera 9.50 zum Download bereit.
Nintendo erfindet das Rad mit Blick auf die DS-Familie nicht neu. Trotzdem hat man in der japanischen Spiele-Schmiede seine Hausaufgaben gemacht. Alle, die den Wechsel vom DS zum DS Lite als „Sprung" empfanden, werden den Wechsel zum DSi als „Quantensprung" empfinden. Zugegeben, diese Bezeichnung ist maßlos übertrieben, denn der DSi ist keinesfalls ein komplett neuer Nintendo DS. Doch die Verbesserungen sind spürbar. Ob sich der Kauf des DSi lohnt, wenn man ohnehin schon einen DS besitzt, ist sehr fraglich – vermutlich muss man dann schon eingefleischter DS-Fan sein. Nennt man allerdings bislang eh kein Gerät der Nintendo-Handheld-Familie sein Eigen, sollte man den DSi definitiv seinen Vorgängern vorziehen. Ok, er spielt keine GBA-Spiele mehr ab, doch damit sollte man in den meisten Fällen leben können. Wer mit dem Gedanken spielt, sich den DSi als MP3-Player-Ersatz zu kaufen, ist allerdings auf dem Holzweg. Das lohnt mit Blick auf die beschriebenen Einschränkungen in keinem Fall. Spannend wird aber die Frage, inwiefern die Spiele-Hersteller die neuen Features des DSi nutzen werden. Da der DSi in Deutschland ohnehin erst in ein paar Monaten released wird, sollte man diesen Aspekt, insbesondere den japanischen Markt und den DSi-Shop im Auge behalten. Nintendo zufolge werde es zwar keine exklusiven DSi-Spiele geben, das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass es keine speziell für die DSi-Features entwickelten DS-Spiele geben wird. Andernfalls stellt sich die Frage, was die neuen Funktionen dem Nutzer bringen
19.11.2008 11:11:34
Was bringt der neue DSi im Vergleich zu seinen Vorgängern?
In Japan bereits auf dem Markt, trifft der Nintendo DSi in Europa erst im Frühjahr 2009 ein. Zeit f
19.11.2008 14:26:26
Der DSi - eine Bilanz: Welche Verbesserungen gibt es zum DS & DS Lite?
In Japan ist der Nintendo DSi bereits released - hierzulande muss man sich noch bis Anfang Fr
22.11.2008 23:16:01
Nintendo DS Lite & Nintendo DS: Welche Unterschiede gibt es?
Der Unterschied, oder besser die Unterschiede zwischen dem Nintendo DS und dem Nintendo DS Lite – eine Frage, die immer wieder aufkommt. Mit diesem Artikel hoffe ich die Frage zufriedenstellend beantworten zu können. Also, welche Unterschiede gibt es?
22.02.2009 22:09:06
Nintendo DSi USA Release am 5. April 2009
Der Nintendo DSi kommt, das ist gewiss. Die Frage ist nur, wann. Wie auf Golem.de seit kurzem zu lesen ist, hat Nintendo sich nun zumindest einmal dazu durchgerungen, den Release-Termin des DSi in den USA bekannt zu geben. Demzufolge wird der Nintendo DSi